Projekte I Integrierte Psychosomatik am St. Josefs-Krankenhaus

Wie Personale Medizin ins Sankt Josefs-Krankenhaus in Potsdam kam ...

Von 2006 bis 2018 war ich als Leiter eines Drittmittelprojekts (Integrierte Psychosomatik Berlin/Brandenburg) am Sankt Josefs-Krankenhaus in Potsdam tätig. An dieser Klinik gab es bis zum Beginn des Drittmittelprojekts weder eine Abteilung für Psychosomatik noch für Psychiatrie. Anfangs zusammen mit zwei psychologischen Praktikantinnen und später mit klinischen Psychologinnen und Oberärzten aus der Psychosomatik gelang es mir, einen eigenständigen Konsilbereich am Sankt Josefs-Krankenhaus aufzubauen, der in seinen Hochzeiten in alle somatischen Fächer des Krankenhauses (Innere Medizin / Chirurgie / Neurologie / Gynäkologie) ausnehmend gut integriert war. Schwerpunkte unserer konsiliarischen und Liaison-Tätigkeit bestanden in der Psycho-Onkologie (Darm-Zentrum), Palliativ-Medizin, multimodalen Schmerz-Therapie sowie in der Psycho-Kardiologie. Die konsiliarische Tätigkeit erstreckte sich dabei nicht nur auf allfällige Diagnostik, sondern auch auf entsprechende Therapie-Angebote (Einzel- und Gruppengespräche / Kunsttherapie / Psycho-edukative Gruppen / Krisen-Intervention / Entspannungsverfahren).  

Möglich waren diese engen klinischen Kooperationen, weil es im Sankt Josefs-Krankenhaus in Potsdam überraschend aufgeschlossene Chef- und Oberärzte gab, die für eine Integrierte, innerhalb der somatischen Fächer angesiedelte Psychosomatik offen waren; und weil es in den ersten Jahren ebenso aufgeschlossene Mitarbeiterinnen in der Verwaltung gab (Controlling, Management, Geschäftsführerin), die den Auf- und Ausbau eines psychosomatischen Konsilbereiches entschieden unterstützten. Zusammen mit den Ärzten, Pflegenden, Sozialarbeitern, Diätassistentinnen und Physiotherapeutinnen entwickelte ich den Konsilbereich der Integrierten Psychosomatik am Sankt Josefs-Krankenhaus sowohl theoretisch als auch im Hinblick auf die konkrete Umsetzung weiter zur Personalen Medizin. Personale Medizin ist Heilkunde von Personen für Personen. Sie ist Schul- und in keinerlei Hinsicht Para- oder Alternativmedizin. Durch bi-perspektivische Simultandiagnostik erfasst sie Patienten als Personen in ihren biomedizinischen wie auch psychosozialen und soziokulturellen Dimensionen; und mittels bi-perspektivischer Simultantherapie behandelt sie Patienten (falls nötig) in möglichst vielen ihrer personalen Qualitäten und Facetten.